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Die drei Designerinnen hinter Holy Ghost, einem jungen Label aus München, sind Sedina Halilovic, Jelena Radovanovic und Ivana Bogicevic. Erst 2010 gründeten sie ihr gemeinsames, Label, können aber meiner Meinung nach bereits mit den “alten Hasen” in Berlin mithalten. Dass unter anderem Boris Becker im Publikum saß, der sich nun wirklich nicht bei jeder Show blicken ließ, ist nur ein Beweis dafür. Für die sympatischen Jungdesignerinnen war dies also ihr Debüt im Zelt der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin.
Nun aber zur Kollektion selbst: Das Publikum wurde in der gestrigen Holy Ghost Show entführt in eine exotische Welt, farblich und musikalisch ließ man sich von Afrika inspirieren, während die Show von rhythmischen Klängen und Trommeltönen begleitet wurde. Viele Armreife, lässig gebundene Stirnbänder, Ethno-Prints sowie Khaki- und Brauntöne nahmen uns mit auf eine kleine Fashion-Safari: Zu bestaunen gab es dabei strukturiertes Leder, feinen Strick und tiefe Rückenausschnitte. Auffällig platzierte Brusttaschen und Reißverschlüsse, ein schimmernder Stoff in Gold-Metallic kombiniert zu zarten Blusen und viele Maxilängen rundeten die Kollektion ab. Ein sehr stimmiges Bild vermittelten die drei jungen Designerinnen bei ihrer ersten Zelt-Show, ich freue mich schon, mehr von Holy Ghost zu sehen und zu erleben.
The young label Holy Ghost, founded by designers Sedina Halilovic, Jelena Radovanovic and Ivana Bogicevic from Munich/Germany in 2010, competed very well against the old stager in Berlin as even the tennis legend Boris Becker attended the show in the front row. Indeed Boris didn’t even witnessed many other shows at this year’s MBFWB. Not bad, due to the fact the three newcomer designers ran their first show ever in the main tent.
But let’s have a closer look at the collection itself: The audience was led into an exotic world, inspired by the sound and colors of africa accompanied by percussion instruments. A lot of bangels, casual headbands, ethno-prints combinded with khaki and brown colors showed the attendee a bombastic fashion safari. Notice also the textured leather, fine knits and deep back cut-outs with conspicuously placed chest pockets and zippers, a shimmering gold metallic fabric in combination with delicate blouses.
I’m looking forwarding to seeing more of the munich design team in the next seasons.
All pictures (c) fashionvictress.com
Einen einzigen Artikel habe ich vom letzten Donnerstag noch übrig: Das Designer-Duo Klaus Unrath und Ivan Strano zeigte am gestrigen Donnerstag in der Spring/Summer 2013 Show des gemeinsamen, bereits zehn Jahre alten Labels Unrath&Strano vor allem edle Stoffe, markante Schnitte und lange, wallende Kleider.
Schon vor der Show wurde man von einem pink-rosa Blumenhintergrund am Runway von Unrath&Strano begrüßt, und genau dieses Muster fand sich auch in den ersten Looks der Kollektion wieder. Hochgeschlossene Kleider mit Schalkrägen oder Tüchern standen im Kontrast zu schulterfreien Oberteilen, wie in einer langen Robe mit Lackbustier. Besonders auffällig ist ein dreieckiger Stoffeinsatz an den Seiten von Kleidern, viele Drapierungen und Raffungen fanden ebenfalls ihren Platz in der Präsentation. Farblich bot man durchaus verschiedene Töne an, blieb aber, bis auf ein knalliges Peach, eher bei gedeckteren oder Pastelltönen. Von traumhaften, langen Kleidern können wir im nächsten Sommer bei Unrath&Strano gar nicht genug bekommen. Elegant, klassisch, schöne Schnitte mit einem Hauch Individualität und Extravaganz!
Sehr gut gefallen hat mir das Konzept der Show “Istanbul Next” am Samstag Nachmittag, in der drei junge türkische Designerinnen eine Gelegenheit hatten, ihre Kollektion vorzustellen. In wenigen, aber ausdrucksstarken Key-Pieces bekam man so jeweils schnell einen guten Eindruck, was die jeweilige Designerin und ihren Stil ausmacht. Zu Beginn wurden die jungen Frauen in einem Kurzfilm vorgestellt, sodass man sich vorab schon ein Bild machen konnte, was einen gleich erwartet. Voller Vorfreude blickte das Publikum also der anschließenden Show entgegen, und ich bin mir sicher, dass diese Freude auch während der Präsentation nicht getrübt wurde.
Zeynep Erdogan stellte ihre Kollektion als erste vor. Ein charakteristisches, an eine strahlende Sonne erinnerndes Muster beherrschte ihre Kollektion. Außerdem arbeitete die Designerin mit sich überlappenden Stofflagen und großzügigen Ausschnitten, die allerdings mit einem Hauch von kaum sichtbarem, transparentem Stoff zu einem kompletten Oberteil ergänzt wurden. Einige Kleider zeichneten sich auch durch eine Art vertikale Kette aus kleinen Stoff-Knubbeln am Rücken aus. Hier ein kurzer Einblick in die Sommerkollektion:
Als zweites war Burce Bekrek an der Reihe. Bei ihr fiel mir vor allem auf, dass einzelne Kleidungsstücke, oder auch nur Teile davon (wie zum Beispiel ein Ärmel) in dünne Streifen geschnitten waren. So ergab sich eine skellettartige Struktur im Stoff. Die Designerin arbeitete auch mit kleinen goldenen Metall-Elementen: So fand sich an einer Bluse eine Metallspitze am Kragen oder kleine Goldkettchen an den High Heels der Models. Außerdem wurde ein fotografischer Print in schwarz-weiß verwendet.
Günseli Türkay präsentierte dann als dritte und letzte Designerin ihre Sommermode. Ihre Kollektion war vor allem geprägt durch naturinspirierte Prints. Kleine Vögel oder schilfähnliche Pflanzen fanden sich zumeinst auf Kleidern, langen Kaftanen oder Capes. Durch die verschiedenen Muster bekam die Kollektion einen kleinen Touch an Ethno, die weiten Schnitte lassen mich schon auf den nächsten Sommer freuen. Ein gemeinsames Finale der drei Jungdesignerinnen beendete die Runwayshow.
Bei der ersten Show heute morgen, Minx by Eva Lutz, bekam man eine Kollektion á la Schneewittchen zu sehen: weiß wie Schnee, Rot wie Blut und Schwarz wie Ebenholz könnte das Motto der Präsentation gelautet haben. Die Designerin machte einen kleinen Spagat zwischen sportlich und mädchenhaft: Zu einem zarten Plissee wird eine grobe, weiße Bikerjacke kombiniert. Details wurden nur zurückhaltend eingesetzt: So sah man hin und wieder ein Schößchen hier oder einen Saum in Kontrastfarbe. Zum Schluss wurden noch einige Abendkleider in nude und kräftigem rot gezeigt.
Abendmode von Minx in sattem Rot
In seiner Studio-Installation saßen die Models von Sebastian Ellrich zuerst alle recht brav auf ihren Stühlen herum, doch plötzlich zählte ein Countdown herunter und zu fröhlichen Tönen hüpften alle auf und spazierten tänzelnd umher, manche von ihnen sogar Barfuß. Die Musik verstummte nach einer Weile wieder, was die Männer- und Damenmodels dazu veranlasste, sich wieder einen Platz zu suchen – ganz wie bei dem bekannten Kinderspiel “Reise nach Jerusalem”. Der Kollektionsname “Find me” passt sehr gut zu der verspielten Präsentation, die sich der Designer hier ausgedacht hat: Kein Model suchte sich auf den gleichen Platz aus, auf dem es zuvor stand oder saß. Rot und weiß dominierten das Studio, Koralle war nicht nur als Farbe sondern auch als Designelement vertreten. Plauener Spitze scheint an den Kleidern geradezu hinaufzuklettern, während die Schnitte sich ein wenig zurückhalten. Eine gelungene, witzige und erfrischende Inszenierung mit ist Sebastian Ellrich da gelungen!