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Nach unserem kurzen Stop in Montenegro näherte sich unsere Kreuzfahrt bereits rasant ihrem Ende. In Otranto, also wieder zurück in italienischen Gefilden, hatte uns nun schlussendlich doch noch die Erschöpfung erwischt, denn die Wanderung am Vortag hatte wohl mehr Spuren hinterlassen als ich gedacht hatte. Daher waren wir vielleicht zwei Stunden in Otranto. Angelegt wurde auch hier nicht im Hafen – wir lagen wieder auf Reede und fuhren mit den Tendern in den Hafen von Otranto. Letzterer ist nicht gerade malerisch und bietet einem eher den Anblick von auseinanderfallenden Schiffsleichen, als hübsche Bötchen. Eigentlich liefen wir nur kurz einmal an den Strand – recht klein und sehr, sehr überfüllt (Sardinen in Dose und so, ihr wisst schon?) – und wieder zurück. Zu warm, zu viel Muskelkater in den Waden (ich hatte es ja schon vorhergesagt!) und zuviel Tender-Geschaukel. Denn an diesem Tag war das Wasser zum ersten Mal auf unserer Reise etwas aufgewühlter und schlug tatsächlich recht ansehnliche Wellen. Der langen Rede kurzer Sinn: Aus Otranto gibt’s von meiner Seite nicht viel zu erzählen, daher habe ich hier nur zwei kleine Impressiönchen aus der Stadt für euch. Einmal ein Blick von oben, einmal ein Blick über die Marina mit hübschen Segelbooten.
Nun war schon deutlich mehr als die Hälfte der Kreuzfahrt vorbei, aber ein ganz besonderes Highlight stand am fünften Tag auf dem Tagesprogramm: Die Stadt Kotor in Montenegro. Tatsächlich ein Land, das von Deutschland aus nicht weit entfernt liegt, aber in welches ich dennoch noch keinen Fuß gesetzt habe. Schade allerdings, dass wir nur Kotor gesehen haben – da muss ich bei Gelegenheit wohl nochmal hin!
Da wir diesmal nicht in aller Herrgottsfrühe im Hafen anlegten, war ich schon wach und konnte die Einfahrt in die Bucht von Kotor beobachten. Zum Glück, denn im sanften Morgenlicht sah alles wirklich sehr malerisch aus.
Interessanter Fakt Nummero 1: So ein riesen Kreuzfahrt-Pott kann doch tatsächlich eleganter an einer Hafenmauer anlegen, als ich das mit unserer kleinen Segeljolle hinbekommen hätte. Die Fender (also die “Bumper”, damit das Schiff nicht an der Mauer entlangschrabbt) sind dabei in etwa so groß, wie unser Segelboot. Einparken mit dem Kreuzfahrtschiff – ob sowas in der Schiffs-Fahrschule genauso verhasst ist, wie die Auto-Variante?
Wow, schon Halbzeit! Drei Stopps unserer Mittelmeer-Kreuzfahrt lagen bereits hinter uns, und drei vor uns. Genau die Hälfte war also bereits vorbei. Nach dem letzten Halt in Split führte uns die Kreuzfahrt an diesem Tag nach Korčula in Kroatien. Der folgende Satz aus unserem Tagesprogramm ließ uns an diesem Tag erst einmal ins Grübeln geraten: “Korčula ist eine Halbinsel.” Ja, aber Korčula ist doch eine Insel? Genau, aber beide Aussagen sind korrekt. Auf der Insel Korčula liegt die Stadt Korčula, die selbst eine Halbinsel bildet. Eine Halbinsel auf einer Insel sozusagen. Ganz schön hinterlistig! ;)
Mittlerweile stand nach Venedig und Ravenna bereits der dritte Halt unserer Kreuzfahrt auf dem Programm. Damit verließen wir vorerst auch Italien – uns standen zwei Stopps in Kroatien bevor. Als wir morgens aufwachten, waren wir bereits in Split angekommen – aber irgendwas war heute anders… Achja, wir lagen gar nicht im Hafen! Fachmännisch korrekt lagen wir auf Reede, sprich, irgendwo im Wasser ein Stückchen vom Hafen entfernt.
Wie ihr vielleicht im ersten Teil meines großen Kreuzfahrt-Berichts gelesen habt, hatten wir in Venedig wirkliches Glück mit dem Wetter – den ganzen Tag hatte es offenbar in der Lagunenstadt geschüttet (konnten wir nachvollziehen, ein paar hundert Kilometer weiter weg auf der Autobahn war’s auch nicht besser), aber bei unserer Ankunft am späten Nachmittag verzogen sich sämtliche Wolken. Ravenna liegt jetzt nicht unglaublich weit von Venedig entfernt, daher hatten wir schon Angst, dass es wieder regnen könnte.
Ich glaube sogar, früh morgens gab es noch einen Wolkenbruch – aber als wir uns zum Frühstück begaben (das erste Frühstück auf dem Wasser!), war es nur noch bedeckt. Und nicht kalt! Immerhin kam ich aus dem kalten, regnerischen Deutschland, wo sich schon der Herbst frühzeitig eingenistet hatte. Mit einer dünnen Bluse und einer Jeans war ich jedenfalls bestens gewappnet. Meinen Tag startete ich übrigens schon vor dem Frühstück: Auf der MS Europa 2 ist in allen buchbaren Tarifen die Minibar inklusive. Sehr stressfrei – und sie wird zweimal täglich aufgefüllt. Gerade auf einem Schiff kann man ja schlecht in den Supermarkt um die Ecke laufen, sondern müsste sich bei Nichtvorhandensein einer Minibar erst etwas auf’s Zimmer kommen lassen, oder sogar an einer der Bars etwas bestellen. Fände ich jetzt eher ungemütlich. So habe ich mir jeden Tag vor dem Frühstück einen leckeren Saft gegönnt: Ich finde, da fühlt man sich gleich fit (ihr müsst vielleicht noch wissen, dass ich absolut keinen Kaffee mag, höchstens dreimal im Jahr wenn ich gar nicht in die Gänge komme).