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Ab und an bin ich ja total baff, und zugleich auch ein wenig stolz. Worauf? Auf Euch, liebe Leserinnen und Leser. Denn mein nach wie vor meistgeklickter Post (Klickzahlen stetig steigend) ist dieser hier, mit zugegeben etwas plakativem Titel.
Der entstand damals eigentlich nur aus der Laune heraus, dass ich auf der Suche nach einem neuen Winterpulli war und dann ratlos und rätselnd nach mehreren Wochen Recherche nicht schlauer war als zuvor. Damals begann ich mich für das Thema Nachhaltigkeit zu interessieren und habe ein Projekt gestartet. Allerdings erst zwei Jahre später! Hier der “Startschuss”-Post zum Thema. Ein erstes Resümee habe ich ein paar Monate später geschrieben.
Danach wurde es ein weniger ruhiger um das Thema Nachhaltigkeit. Warum? Vielleicht dachten einige, ich wäre rückfällig geworden, oder hätte das Interesse verloren. Nein, eigentlich viel banaler: Ich hätte intensiver recherchieren müssen, da ich aber zu der Zeit meine Abschlussarbeit schrieb und danach Vollzeit zu arbeiten begann, hatte ich schlichtweg deutlich weniger Zeit für den Blog übrig. Das ist nicht schlimm, bzw. ich bin sogar froh darüber, dass mein Blog nicht ins Unermessliche wächst. So kann ich hier alles meinen Wünschen entsprechend gestalten und bin nicht von meiner Auftragslage abhängig.
Nach knapp zwei Jahren möchte ich nun ein Resümee ziehen bzw. nochmal etwas weiter ausholen. Und über meine Modesünden, auch als Blogger, schreiben.
Jetzt hatte ich euch ja mit einigen Posts (hier, hier und hier) versucht, euch das Thema Wiesn und Dirndl schmackhaft zu machen. Den Klicks und Likes zu folge vertragt ihr hoffentlich auch noch einen weiteren Wiesn-Post. Denn ein wichtiger Bestandteil hat in den letzten Posts gefehlt: Die Wiesn selbst! Zumindest einmal im Jahr wage ich mich dann doch in die Menschenmassen, um ein wenig vom Volksfest-Feeling und dem Duft von gebrannten Mandeln einzufangen.
Leute, ich will’s ja auch nicht wahrhaben, aber der Herbst steht mit dem baldigen Ende des August so langsam aber sicher vor der Tür. Zum Glück nicht mit leeren Taschen, sondern vollgepackt mit tonnenweise Herbst-Inspirationen. Auch wenn ich ein absoluter Sommer-Mensch bin, finde ich den Herbst modetechnisch am interessantesten (zusammen mit dem Frühling) – endlich wieder die passende Saison für meine geliebten Mäntelchen. Die Onlineshops sind seit Wochen gefüllt mit Herbstkleidung, allerdings bin ich da meist bis Ende August wie ein kleines Kind, werfe mich auf den Boden und schreie “Nein, nein, nein!” – der Sommer ist noch nicht vorbei. So langsam aber sicher hilft aber jegliche Realitätsflucht nichts mehr… Die verbleibenden (Hoch-)Sommertage werde ich aber natürlich trotzdem noch in vollen Zügen genießen.
Außerdem ist es einmal wieder an der Zeit für eine neue Episode der Serie “Ja, auch Trendteile kann man nachhaltig shoppen!”. So kommt’s, dass ich euch heute – an einem Tag vor einem vorraussichtlich super Sommerwochenende – verkünden muss, dass ich die Herbstsaison einläute. Im Prinzip war der erste Teil unseres Dirndl-Shootings bereits der erste Herbst-Post, aber wir wollen mal nicht so sein.
1 – Weste aus Bio-Schurwolle von Hessnatur (hier erhältlich) – 130€
2 – Fransen Cape / Poncho von Hallhuber (hier) – 60€
3 – Vegane Handtasche von Matt&Nat (hier) – 140€
4 – Gemusterter Poncho aus Schurwolle von Hessnatur (hier) – 150€
5 – Khakifarbener Cardigan von Hallhuber (hier) – 90€
6 – Culottes aus recyceltem Polyester von H&M Conscious (hier) – 25€
Lange Westen
Schon im letzten Herbst hat man sie überall gesehen, auch jetzt schmunzeln sie einem aus jedem Onlineshop entgegen: Lange Westen, oder auch Mäntel ohne Ärmel. Für mich definitiv ein Trend-to-try, denn ich finde die gar nicht so einfach zu kombinieren. Hessnatur bietet eine nachhaltige Weste an (1).
Ponchos & Capes
Ehrlich, ich bin froh dass sich dieser Trend noch eine Saison hält (oder vielleicht sogar länger, wenn wir Glück haben?). Den Poncho habe ich letzten Herbst als Lieblings-Kleidungsstück (okay, auf Platz 2 nach Mänteln) für mich entdeckt. Outfit zu langweilig? Kein Problem, Poncho drüber. Kalt? Nicht mit einem Poncho. Selbst zum DIY eignet sich so ein Poncho oder Cape, das ist mehr als einfach und schnell selbstgemacht. Falls jemand doch ein Tutorial sucht – ist schon in der Planung! :) Zwei Lieblings-Stücke stammen von Hallhuber (2) und Hessnatur (4).
Khaki
Ja, Khaki – oder neu: Avocado – ist neben Dunkelrot ja so eine typische Herbstfarbe. Vermutlich war sie auch nie so wirklich out, aber dass Khaki nicht mehr so ganz sportlich-cool daherkommt sondern auch eine schickere Seite zeigt, ist zumindest ein klitzekleines bisschen neu. Dieser hier kommt von Hallhuber und sieht unglaublich flauschig aus. Ich finde, so kann man ein schlichtes Bluse-Hose-Büro-Outfit schnell Herbst-tauglich machen. Sowohl farblich, als auch kältebedingt.
Culottes
Ja, die sind immer noch in. Ich bin schon den ganzen Sommer auf der Suche nach einem tollen Hosenrock – oder Culotte, wie die Teile jetzt heißen – gewesen. Leider habe ich immer noch keine nachhaltige Variante gefunden – da war H&M Conscious (6) leider die “nachhaltigste” Alternative… Die werde ich mir also eher nicht kaufen – hat von euch jemand einen heißen Tip? Ich tendiere ja gerade zu “selbst nähen”…
Und weil’s so schön ist, habe ich noch eine klassische Tasche herausgekramt: (3) stammt von Matt&Nat. Ich finde, gerade zu den Farben in der Collage – Grau, Beige und Khaki – passt ein dunkleres Beige/Nude super. Im Herbst müssen es nicht gleich immer dunkle Farbtöne sein. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich bin gerade total in Styling-Laune und freue mich direkt, die ersten Herbst-Looks zu shooten.
Zum Schluss noch eine kleine Preview, was euch demnächst hier noch so alles erwartet: Ich bin euch außerdem noch einiges schuldig: Der letzte Dubai-Post, noch zwei bis drei Fashion-Week Beiträge, zwei weitere Dirndl-Shootings und die Monate Juni bis August aus meinem Nachhaltigkeitsprojekt. Außerdem wird es super-duper viel Inspiration für den Herbst geben. Seid gespannt!
Es gibt Momente während des Nachhaltigkeitsprojekts, da habe ich mit mir selbst gehadert. War sauer auf mich und meinen Entschluss, dieses Projekt durchzuziehen. So viele tolle Dinge, so viele schöne neue Herbstkollektionen – aber nicht für mich. Aber ich bin tatsächlich standhaft geblieben. Zum Teil lag das vielleicht auch daran, dass mein Shoppingbudget momentan nichtmal zweistellig ist, da ich wegen meiner Masterarbeit nebenbei weniger arbeite als sonst.
Manchmal kommt mir das alles so lächerlich vor: Keine Kleidung zu kaufen als schwierig zu empfinden. Lächerlich. Wirklich. Ich denke darüber nach, wieviele Leute wohl momentan in meiner nächsten Nähe in ihren menschenunwürdigen Flüchtlingsunterkünften gerne IRGENDWAS Hübsches zum Anziehen haben möchten. Und wie viele arme Menschen irgendwo auf der Welt wohl gerne mal ein neues Paar Schuhe hätten, weil das einzige, das sie besitzen, löchrig geworden ist.
Und wir in unserer Wohlstandsgesellschaft denken nicht mal über unseren unermesslichen Durst nach immer neuen Klamotten nach.
Während meiner Masterarbeit habe ich einen Interessanten Artikel gelesen. Er trägt den Titel “Die Faszination des grenzenlosen Konsums”. Darin geht es um das Phänomen des Flatrate-Bias: Bei Handytarifen und Ähnlichem tendieren wir auch dann eher zu einer Flatrate, wenn diese uns letztendlich mehr kostet, als beispielsweise eine Prepaid-Karte. Schon allein dieses Prinzip, dass man nicht nur mehr, sondern unendlich viel haben möchte, sollte uns doch zum Denken anregen.
In den drei Monaten sind wirklich nur sehr wenige neue Teile bei mir eingezogen:
Selbstgekauft: 0
Selbstgemacht: Ein Rock
Blog-Kooperationen: zwei Paar Schuhe aus einer Blog-Kooperation, zwei Kleider von eve in paradise und ein Dirndl
Übrigens: Ich habe mir auch ein Herz gefasst und alles, was ich für spendenswert erachtet habe gespendet (Highheels beispielsweise werden eher nicht gebraucht, Rucksäcke, Hygieneartikel und anderes dafür umso mehr).
Nach dem Studium werde ich hoffentlich bald einen festen Job haben und mich dafür eventuell auch entsprechend neu einkleiden müssen. Ich habe schon fest beschlossen, Dinge, die ich dann nicht mehr benötige, ebenfalls zu spenden und nicht zu verkaufen.
Was könnte an einem hochsommerlichen Wochenende passender sein, als ein Outfit aus Dubai? Nur der Pool fehlt hier… ;) Hach, wäre das toll, einfach jeden Morgen nach dem Aufstehen direkt in den Pool zu hüpfen! Traumhaft. Aber selbst wenn man den Platz hätte und sich hierzulande so einen Luxus gönnen würde – bei unseren Jahreszeiten wäre der ja ohnehin nur ein paar Wochen im Jahr nutzbar… Auf meinem 3m²-Balkon kann ich sowieso nur von sowas träumen!