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Schumacher ist für mich auf der Fashion Week immer soetwas wie eine Kirschblüte. Jedes Jahr (oder in diesem Fall, jede Saison) hofft man, sie in voller Blüte zu erspähen und dass sie genauso wundervoll aussieht, wie man sie sich in Erinnerung behalten hat. Ähnlich verhält es sich mit den Laufstegpräsentationen von Dorothee Schumacher: Jede Saison erhoffe ich mir, ein weiteres Mal mit einer abwechslungsreichen Kollektion überrascht zu werden, und auch dieses Mal bin ich nicht enttäuscht worden! Allerdings hat sich Dorothee Schumacher selbst nicht von Kirschblüten, sondern von Rosen inspirieren lassen. Unter dem Motto “Every Rose Has Its Thorn” zeigt sie uns ihre Herbst- und Winterlooks, die sich, wie bei einer Rose, von verschiedenen Seiten zeigt: Die gewohnte, feminine Eleganz gepaart mit Seide und körperbetonten Silhouetten sorgt wie immer dafür, dass man sich ein klein wenig wie eine Prinzessin fühlt. Dahingegen bilden die metallischen Stoffe einen Kontrast dazu und zeigen, dass eine Rose auch andere Seiten hat – Dornen. Und damit gleichsam ebenfalls voller Kontraste ist.
In einem knalligen Rosenrot erstrahlen auch die Lippen der Models, passend zu einem edlen, dunkelroten Farbton, der nicht nur für einzelne Teile, sondern oft für ganze Looks gewählt wurde. Die verschiedenen Materialien der Stoffe helfen bei diesen unifarbenen Outfits, die Oberteile, Hosen und Röcke voneinander abzugrenzen. Diese satte Rot übt eine starke Anziehungskraft auf mich aus, aber auch von einem dunklen Blau und einem Ockergelben Farbton bin ich nach wie vor fasziniert. Einen meiner Lieblingslooks seht ihr gleich unten: Die edle, etwas steifer wirkende beige Jacke kombiniert zu einer Ton-in-Ton Lederleggings und einem hellrosa Top würde ich am liebsten sofort in meinen Kleiderschrank hängen.
Every Fashion Week, Schumacher is for me like a cherry blossom. Every year (or, in this case, every season) I am looking forward to discovering it somewhere on the trees and be amazed by its beauty. Just like Dorothee Schumacher’s runway collection: Each season, I hope to be surprised again and also this time, I was not disappointed. But Schumacher wasn’t inspired by cherry blossoms, but by roses in this season. Her motto was “Every rose has its thorn”, under which she shows us a fall/winter collection that has different characteristics, like a rose. The well-known feminin elegance combined with silk is the reason why I just felt a bit like a princess. But like a rose, this collection has also a tougher side: Metallic fabrics create a contrast to that soft dresses.
The lips of the models were colored in a bright rose red, fitting this classy, dark red color, which was not only used for single pieces, but also for head-to-toe looks. To create a better difference between tops, pants and skirts, the materials of the fabrics are very different – such as leather or wool. I was also fascinated by a dark blue and a ochre shade. But one of my favorite looks is the one directly below: The pastel shades are too perfect matched together, the stiff beige leather jacket fits great to the light rose top and leather leggings. I would like to have the whole outfit in my closet right now!
Unverhofft naturverbunden zeigte sich Blaenk mit seiner Darbietung im Studio, die durch ihre erdfarbene Farbpalette und die Untermalung mit Vogelgezwitscher beim Besucher hängen blieb. Die Idee des Designerduos Silke Geib und Nadine Möllenkamp ist keinesfalls neu – man mische Vintage mit fabrikneuen Stoffen und kreiere daraus neue Mode – wohl aber die Umsetzung. Denn die Nahtstelle zwischen alt und neu liegt hier offen: Man sieht den Berührungspunkt zwischen gebraucht und unbenutzt, genau wie zwischen schwerer Wolle und fast flüssig fließenden Stoffen oder voluminösen Drapierungen und komplett transparenter Rückenansicht. Handarbeit steht bei den beiden Designerinnen im Vordergrund, während sie sich von der Künstlerin Louise Bourgeois inspirieren ließen. Hier könnte man fast schon von Haute Couture sprechen – vor allem die filigranen Details zeugen von aufwändiger Qualität.
The touch of nature comes when you least expect them. The idea of the German design duo Silke Geib and Nadine Möllenkamp isn’t new at all: Mixing vintage pieces with brand new fabrics to create new couture for their label Blaenk. But this time no one hides the meeting point between heavy wool and liquid fluid high-end italian fabrics. While they focus mainly on handcrafted details, they got inspired by the artist Louise Bourgeois. You can even say it is kind of Haute Couture: especially the smart details are the proof for elaborate quality.
Die ersten Looks auf dem Runway waren in der Show von Laurèl von einem futuristischen Look geprägt: Ein bisschen fühlte man sich in eine Rakete gesetzt, angeschnallt und, kaum dass der Countdown heruntergezählt hat, auf eine rasante Reise ins Weltall geschickt, zu fremden Städten in einer fernen Zukunft. Metallische Stoffe, die silbern oder violett glänzen und schimmern, und je nach Material das Licht anders reflektieren, dürften dann wohl die angemessene Kleidung für eine solch außergewöhnliche Reise sein. Große Metallplättchen und unzählige Pailletten lassen uns zudem an moderne Bauwerke und avangardistische Architektur denken. In der Tat ist die aktuelle Kollektion von Architektin Zaha Mohammad Hadid inspiriert, die ihre ganz eigenen Welten kreiert. Die gebürtige Irakerin entwarf zum Beispiel das phæno in Wolfsburg, erhielt bereits mehrere Preise für ihre Arbeit und ist als Architekturprofessorin tätig. Aber ehe wir uns irgendwo in unseren Zukunftsvisionen verlieren, holt Designerin Elisabeth Schwaiger uns wieder auf den Boden der Tatsachen beziehungsweise in die Gegenwart zurück: Lange, schlichte Abendkleider in leuchtendem Rot oder eleganten Lila sind sicherlich auch in der Gegenwart eine angebrachte Garderobe. Chapeau für diese erfrischende, ungewöhnliche Interpretation!
Boarding completed, ignition, and take off to the stars! The look of this season’s Laurèl collection seemed perfect for space travelling. Designer Elisabeth Schwaiger flooded the runway with metallic fabrics and shimmering looks. Depending on the angle of light, the dressed transformed their reflection from silver to violet, while large sequin-pieces created the link towards Schwaiger’s source of inspiration: Iraq architect Zaha Mohammad Hadid was the first woman to archive the annually Pritzker Architecture Prize for her design of curving forms of elongated structures. But to stay on this planet, Laurèl finished her show with earthbound long gowns in bright red oder classic violet. Chapeau!
Zu harten und schon fast dissonanten Tönen zeigte uns das Label Irina Schrotter die aktuelle Kollektion, in denen sich Schrotter selbst zusammen mit dem rumänischen Designer Lucian Broscatean von Ingmar Bergmans Film “Persona” inspirieren ließ. Zuerst sah man einige Teile aus Broscateans Frühjahrskollektion, später Schrotters Herbstkollektion – der Übergang hierbei war aber relativ fließend. Freunde vom Farben dürften bei dieser Show schwer enttäuscht gewesen sein, denn hellere Grautöne mussten bei wenigen Looks mit der Lupe gesucht werden. Stattdessen wirke ein schwarz-transparenter Material omnipräsent, der mit voluminöse schwarze Stoffe in Mänteln oder Schößchen gepaart wurde. Einzig mit Schaffell besetzen Pumps gönnte man dem Zuschauer etwas Versöhnung zu der sonst hart und kalt wirkenden Präsentation.
The speakers played a loud and almost dissonant theme while the romanian based label Irina Schrotter showed their collection, which was created in cooperation with Lucian Broscatean upon Ingmar Bergman’s film “Persona”. Friends of colors will definitely not have found a single trace of anything other than dark gray shades and black. Schrotter’s must have for the next season seems to be a striped black-translucent material which is paired with a solid black fabric. The only cosy things spotted were sheep skin covered pumps, which brought some reconciliation inside this dark and cold presentation.
Der Designer Sebastian Ellrich hat wahrhaftig ein Faible für eine ungewohnte, aufwändige Präsentation. Erneut fand der Besucher seine Show im Studio des Zeltes, wo eine imposante Zirkuswelt auf ihn wartete, während im Sommer bereits “Reise nach Jerusalem” gespielt wurde. Das ist nicht ganz verwunderlich, wenn man sich den Lebenslauf des jungen Designers genauer ansieht: Seit 2004 ist er bereits als Kostüm- und Bühnenbildner tätig, hat bereits in seinen Anfängen dort eigene Kreationen verwirklicht und entwirft schließlich seit 2011 auch Kleidung für sein eigenes Label. Während man im Sommer von den Farben Weiß und Koralle übermannt wurde, erfreuen wir uns diesmal an einer dunklen Palette: Schwarz und Petrol beherrschen die Stimmung der Kollektion. Dabei findet man verschiedenste Materialien: Satin, Plauener Spitze, Wolle und Leder gehen dabei Seite an Seite. Für das ultimative Zirkusfeeling sorgen nicht nur die Beleuchtung, sondern auch Pailettenstoffe, Federn und Strass. Die Herbst/Winter 2013/14 Kollektion trägt zurecht den treffenden Namen “The Whole Rigmarole”.
Die Präsentation selbst erfolgte dann fast ähnlich wie im Sommer: Beim Einlass des Publikums hörte man eine Trommelmusik, während der die Models regungslos auf ihren Posten verweilten. Irgendwann ertönte dann eine recht turbulente, kunterbunte Zirkusmusik und die Darsteller legten los: Seiltänzer, Artisten und Jongleure sah man dann plötzlich im Studio des Fashionweekzeltes, die für eine unvergleichlich künstlerische und einzigartige Performance sorgten. Da sich das alles in Bildern nur schwer beschreiben lässt, habe ich ein kleines Video gedreht. Die verwendete Musik (das ganze Stück könnt ihr bei jamendo anhören, es ist hier zu finden) habe ich möglichst nah am Original gewählt.
I’m always keen about Sebastian Ellrich’s pompous presentations. This time he guided his audience inside the world of circus after having shown his version of “musical chairs” in the last year. There are good reasons for the success story, as Ellrich has worked as a stage designer since 2004 before he started to create fashion in 2011 for his own brand. For this season he focuses on dark colors, like black and petrol. The used materials consist mainly of satin, lace (Plauener Spitze), wool and leather. The circus feeling was not only emphased by the lighting, as well as with sequins, feathers and rhinestones.
The name of Ellrich’s collection, “The Whole Rigmarole”, seems completely accurate, as the viewer was welcomed with the sound of the drums and motionless models on their platforms. When suddendly a circus theme started to play, the carnies revived to a second to none artistic performance inside the MBFWB’s studio with tightrope dancers, acrobats and jugglers. Because describing the scene is nothing compared to moving pictures, I made a small video clip to show you some impressions of the whole presentation. The music I use (you can hear the whole track at jamendo.com) was chosen to match the original theme as close as possible.