Sommer-Roadtrip #2: Marseille Sehenswürdigkeiten & Strände
Natürlich standen endlos viele interessante Sehenswürdigkeiten in und um Marseille zur Debatte. Allerdings wollten wir es nach wie vor nicht zu stressig angehen lassen und entschieden uns auch für die beiden kommenden Tage für Halb-Stadtbesichtigung und Halb-Pool.
Le Panier: La Vielle Charité & Cathédrale de la Major
Wir wollten zuerst durch das Viertel Le Panier laufen und das La Vieille Charité besichtigen. Erbaut wurde das ehemalige Armenhaus bereits 1671, nach und nach kamen aber weitere Gebäudeteile hinzu wie die Kuppel oder die Säulen am Eingang.
1962 war das Gebäude so baufällig geworden, dass es einsturzgefährdet war und komplett restauriert werden musste. Heute dient es als Schauplatz für Ausstellungen.
Le Panier lohnt sich definitiv, um einfach einmal durchzuschlendern. Dies ist das älteste Viertel der Stadt und beherbergt unter anderem kleine Läden und Cafés.
Auch die imposante Cathédrale de la Major findet man hier. Als wir dort waren, wurde letztere gerade restauriert – daher wird ein großer Teil der Kathedrale von Baugerüsten verdeckt.
MuCEM & Fort Saint-Jean
In unmittelbarer Nähe der Kathedrale steht das noch recht neue MuCEM. Auf der von unserem Hotel aus gesehen gegenüberliegenden Seite des Vieux-Port gelegen stand es zwar eher als Schlechtwetter-Tip auf unserer Liste. Da wir aber glücklicherweise mit herrlichstem Wetter gesegnet waren, wollten wir uns die Architektur zumindest von außen trotzdem ansehen.
Das Museum besitzt glücklicherweise die tolle Abkürzung aus nur fünf Buchstaben. Ausgeschrieben heißt es nämlich “Musée des civilisations de l’Europe et de la Méditerranée” – also das Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers. Übrigens ist es noch recht neu, erst 2013 hat es eröffnet.
Das überdimensionale Sprungbrett, das nebendran steht, ist die Villa Méditerranée und dient als Kulturzentrum.
Rundherum befindet sich Wasser, das eine direkte Verbindung zum Meer hat. Das kühle Nass nutzten auch viele um direkt hinter dem MuCEM ins Meer zu springen. Auch Familien und deren Kinder badeten hier, daher stemple ich das mal als ungefährlich und erlaubt ab.
Außerdem beobachteten wir einen eher kläglichen Anlegeversuch eines mittelgroßen Segelboots. Offensichtlich wollte man hier jemanden abholen. Nach dem zehnten missglückten Versuch gab man aber auf – das kleine Becken war vermutlich einfach zu winzig für so ein großes Schiff.
Direkt neben dem MuCEM findet man das historische Fort Saint-Jean. Dieses kann man über eine Fußgängerbrücke erreichen, die zwischen MuCEM und dem Fort erbaut ist. Da wir den Eingang irgendwie nicht auffinden konnten (wir standen dann plötzlich im Eingangsbereich des Museums und dachten, hier sind wir sicherlich falsch).
Daher entschieden wir uns für einen Weg außenherum, vorbei an der Église Saint-Laurent.
Der Außenbereich des Forts ist frei zugänglich und man muss hierfür keinen Eintritt bezahlen. In manchen Teilen finden Ausstellungen statt, die nicht kostenfrei sind. Vor dem Betreten muss man an einer Security vorbei, die aber nur fix einen Blick in die Taschen werfen wollen.
Sowohl das MuCEM als auch das Fort Saint-Jean bieten herrliche Fotomotive und vom Fort aus hat man einen schönen Blick über das Meer und den Vieux-Port. Hier sollte man meiner Meinung nach definitiv vorbeischauen.
Der nächste Tag: Auf zum Strand!
Allmählich hatten wir das Gefühl, den Pool auf dem Dach unseres Hotels genug ausgekostet zu haben. Es war an der Zeit, die Strände in Stadtnähe auszukundschaften.
Direkt neben dem Pharo (da komme ich später noch dazu) liegt ein Strand fast noch direkt in der Stadt und wäre absolut in Laufweite für uns gewesen. Der Strand sah aber sehr überfüllt aus.
Daher wollten wir ein Stück weiter raus und am Vallon des Auffes vorbei die Corniche entlangradeln. Theoretisch kann man auch mit dem Bus fahren, der den gleichen Weg nimmt. Wir wollten mit dem Miet-Rad aber alte Pariszeiten wieder aufleben lassen. Heißt hier nicht “Vélib” sondern “Le Vélo”, kommt aber vom gleichen Anbieter und funktioniert genauso.
Man benötigt lediglich eine Kreditkarte. An den meisten Fahrradstationen befinden sich längliche Terminals, an denen man sich ein Ticket ziehen kann. Das Angebot ist unschlagbar: Für 1€ kann man 7 Tage lang fahren. Die ersten 30 Minuten sind jeweils kostenlos. Daher mein Spar-Tipp: 30 Minuten lang radeln, Rad an einer Station parken, kurze Pause einlegen, neues Rad holen und weiter geht’s. So zahlt man echt fast nichts für das Leihrad.
Am Vallon des Auffes legten wir den ersten Fotostopp ein: Hier befindet sich das Monument “La Porte De L’Orient” sowie der Port Du Vallon des Auffes.
In der Ferne könnt ihr noch das Château d’If eines Blickes würdigen, einer Festung und ehemaligem Gefängnis.
Zunächst versuchten wir unser Glück am Anse De La Vieille Chapelle (auf Höhe der Bushaltestelle Pointe Rouge). Dort war es aber recht voll und so blieben wir hier nicht allzu lange.
Auf dem Weg dorthin waren wir an zahlreichen anderen Stränden vorbeigekommen, sodass wir uns sicher waren noch ein schöneres und ruhigeres Fleckchen zu finden.
Etwa bei der Bushaltestelle Vieille Chapelle trifft man auf einen Park und kann dort an der Küste entlang spazieren. Hier war es zwar ruhiger, aber der Strand war von großen Felsen gesäumt. Hier wäre es eher schwierig geworden, ins Meer zu hüpfen. Vielleicht lag es auch an der falschen Ebbe-/Flut-Zeit.
Noch weiter nördlich davon befinden sich mehrere Strandabschnitte. Diese waren alle auch recht voll, aber in der Mitte (in etwa beim “Quick”) fanden wir einen etwas kleineren Strandabschnitt, der noch nicht so gut besucht war (übrigens: Später in Barcelona wünschten wir uns die Besucherzahl der Strände von Marseille zurück ;) ).
Hier ließ es sich ein paar Stunden aushalten, ehe wir uns auf den Sattel zweiter Fahrräder schwangen und zurückradelten.
Für den Abend hatten wir heute nochmals etwas Besonderes geplant. Rund um den Palais du Pharo befindet sich eine kleine Parkanlage. Durchquert man diese, bis man hinterhalb des Palais steht, hat man einen tollen Blick auf das Meer inklusive Sonnenuntergang.
Der Palast wurde 1858 erbaut. Napoléon III ließ ihn für seine Ehefrau, die Kaiserin Eugénie de Montijo, errichten. Neben dem Palais, der im Abendlicht golden erstrahlt, steht eine Statue – das “Monument aux héros et victimes de la mer”.
Heute ist er ein Ort für verschiedene Veranstaltungen.
Vom Pharo aus hat man einen prima Blick auf unsere Ausflugsziele vom Vortag: Natürlich sieht man den Vieux-Port und die Hafenausfahrt zum offenen Meer hin, aber auch das MuCEM, die Cathédrale de la Major und das Fort Saint-Jean.
Damit möchte ich es für den zweiten Teil meines Reiseberichts gut sein lassen und hoffe sehr, ihr freut euch bereits auf den nächsten.
Hier findet ihr alle weiteren Posts zu meinem Sommer Roadtrip.