Marrakesch #4: Bahia Palast, El Badi Palast und Saadier Gräber
Unsere kurze Reise nach Marrakesch näherte sich so langsam dem Ende. Am vorletzten Tag – zugleich der letzte ganze Tag – wollten wir es nochmal wissen. Daher planten wir gleich drei Sehenswürdigkeiten ein. Allerdings lagen diese alle so nah beieinander, dass wir den Vormittag erneut zum Entspannen nutzten und uns erst mittags nach draußen aufmachten.
El Badi Palast – Ruinen und Störche
Zunächst steuerten wir den El Badi Palast (El Badi Palace) an. Vielmehr sind es lediglich die Ruinen des Palastes. Diese sind aber nicht minder interessant, denn ein Teil der alten Gemäuer ist noch erhalten.
Alles andere wird momentan restauriert, zumindest waren einige fleißige Arbeiter am Werk. Der Palast diente wohl zum Teil als Sommerpalast. Das glaubten wir auf Anhieb – trotz der heißen Mittagssonne war es in den großzügig angelegten, unterirdischen Räumlichkeiten sehr kühl.
Erbaut wurde der Palast zur Zeit der Saadier Dynastie, wohl im 16. Jahrhundert.
Highlight für mich waren die Störche, die sich im Palast eingenistet haben. Ein kleiner Aussichtsturm bietet einen prima Ausblick über die nahegelegene Umgebung. Auch die Störche lassen sich von oben besser beobachten.
Bahia Palast
Fast direkt nebenan befindet sich der Bahia Palast (Bahia Palace). Auf dem Weg dahin bemerkten wir, dass wir wohl in einer stark von Touristen frequentierten Ecke von Marrakesch waren.
Denn diverse Souvenirshops reihen sich aneinander. Außerdem Gewürzstände und allerhand andere Geschäfte, die nicht arg authentisch aussahen. Diverse selbsternannte Fremdenführer möchten sich ein wenig dazuverdienen und den Weg weisen. Also besser vorher nachsehen, wohin es denn nun zur nächsten Sehenswürdigkeit geht.
Der Bahia Palast ist im Gegensatz zum El Badi Palast sehr gut in Schuss. Kein Wunder, schließlich wurde er auch gut dreihundert Jahre später erbaut. Zu seiner Zeit war er wohl der größte und luxuriöseste Palast in Marokko. Betritt man den Palast, besteht daran kein Zweifel: Mehrere aufwändig gestaltete Innenhöfe, Gärten und Palastgebäude reihen sich aneinander.
Die Architektur des ganzen Areals ist faszinierend – bunt, opulent, orientalisch. Von den Fließen bis hin zu den Wand- und Deckenverzierungen gibt es offenbar keine nicht Ecke im Palast, die nicht irgendwie verziert wurde. Der Palast birgt wohl um die 150 Räume. In den Gärten finden sich typische Orangenbäume, aber auch Dattelpalmen oder Zitronenbäume. Unter anderem beherbergte der Palast wohl auch ein Dampfbad, eine Koranschule und eine Moschee. Die Bewohner (unter anderem der Harem des damaligen Herrschers) waren somit offenbar rundum versorgt.
Saadier Gräber
Nach diesem sehr interessanten Ausflug in die Marokkanische Architektur besuchten wir nun noch Sehenswürdigkeit Nummer Drei. Die Saadier Gräber (Saadien Tombs) sind – wie der Name schon sagt – eine Nekropole, welche von den Saadiern errichtet wurde. Sie befinden sich unweit der vorigen beiden Sehenswürdigkeiten direkt hinter der Moschee al-Mansur (oder Kasbah-Moschee).
Die Geschichte dieses Ortes ist ebenfalls sehr interessant: Denn zufällig wiederentdeckt wurden die Gräber erst 1917.
Früher handelte es sich wohl um eine Gartenanlage der Moschee nebenan. Zur Dynastie der Saadier wurden hier aber nach und nach wichtige Persönlichkeiten beigesetzt. Hinzu kamen Grabmale und Mausoleen. Von einem späteren Sultan wurden die Gräber komplett ummauert, sodass sie in Vergessenheit gerieten. Daher wurden sie erst viel später wiederentdeckt – keiner hätte diesen Ort hinter den dicken Mauern vermutet.
Die Grabmäler wurden zum Teil in reich verzierten Räumen errichtet, zum Teil befinden sie sich auch in den Gärten rund um die Gräber. Die Grabmale sind meist mit Mosaiken verzierten Steinplatten, die sich flach auf dem Boden befinden.
Sonnenuntergang auf der Nomad Dachterrasse
Fazit des heutigen Tages: Alle Sehenswürdigkeiten lohnen sich, der Bahia Palast sollte aber auf jeden Fall auf dem Programm stehen. Alle davon kosten Eintritt, im Gegensatz zum Jardin Majorelle aber nur ein paar Euro. Außerdem solltet ihr berücksichtigen, dass alle Orte sehr viele andere Touristen anziehen. Deshalb solltet ihr in der Hauptsaison vielleicht bereits morgens euren Besuch einplanen. Denn für mich war es am Nachmittag recht schwer, Fotos ohne Menschen darauf zu machen.
Ich denke, zu einem Gedrängel sollte es an keinem der drei Orte kommen, dafür sind die Areale zu weitläufig. Viele Sehenswürdigkeiten in Marrakesch schließen übrigens bereits am späten Nachmittag – hier am besten vorher nochmal die Öffnungszeiten checken!
Den Abend ließen wir anschließend nochmals im Nomad ausklingen. Da wir diesmal früher dran waren, konnten wir den Sonnenuntergang draußen auf der Dachterrasse genießen. Ich bestellte einen Linsensalat mit Ziegenkäse und Couscous als Beilage. Wie könnte ein Abend schöner enden, als mit diesen leuchtend bunten Eindrücken?
Das muss ein wunderschöner Urlaub gewesen sein. Die Bilder geben davon einen tollen Eindruck. Wirklich schön.
Viele Grüße Bianca
http://ladyandmum.blogspot.de
Marrakesch ist so eine schöne Stadt! Ich hoffe du hattest eine gute Zeit dort :)
Ja, es war richtig schön! Warst du auch erst vor kurzem dort Theresa?
Liebe Conny, vielen Dank für den tollen Bericht. Ich war selber vor ein paar Wochen in Marrakesch und war total begeistert:
https://www.populrblog.com/marrakesch
Liebe Grüße
Theresa