Italienischer Spätsommer #2: Von Palermo zurück nach Genua
Nachdem wir in der ersten Hälfte unserer einwöchigen Reise bereits sehr viel erlebt hatten – schließlich besuchten wir unter anderem Rom und Pompeii – lagen in der zweiten Hälfte noch weitere interessante Ziele vor uns.
Nach einem majestätischen Sonnenaufgang (wenigstens einmal sollte man sich auf einer Kreuzfahrt früh den Wecker stellen, es lohnt sich) legten wir am südlichsten Hafen auf unserer Route an: Palermo.
Als Kind bin ich oft am Hafen von Palermo gewesen, da ich auf Sizilien oft mit meinen Eltern im Urlaub war. Nicht selten sind wir dann mit der Fähre in Palermo angekommen.
Südlichstes Ziel der Route: Palermo auf Sizilien
Allerdings waren meine Erinnerungen an die Stadt nicht mehr ganz so frisch – letztendlich erinnerte ich mich nur noch an den Hauptbahnhof, an einen Besuch der schaurigen Kapuzinergruft sowie an den gigantischen Feigenbaum an der Piazza Marina.
Den Baum wollte ich unbedingt Phil zeigen, aber ich erinnerte mich nicht mehr genau an den Namen der Piazza und wir waren ohne Karte unterwegs.
Später fand ich heraus, dass wir genau an der gegenüberliegenden Ecke der Piazza Marina entlanggelaufen waren – hätten wir den kleinen, abgesperrten Park nur einmal umrundet, wären wir vor dem Baum gestanden. Mist. Den größten Feigenbaum Europas müssen wir dann wohl beim nächsten Mal besuchen.
Dafür hat Palermo natürlich auch andere schöne Ecken zu bieten. Zum einen wäre da der Hafen La Cala mit traumhaft schönen Segelbooten. Wären wir nicht selbst mit einem Schiff da gewesen, hätte ich spontan Lust gehabt, eines der Segelboote zu chartern und zu einem hübschen Strand zu segeln.
Zum anderen gibt es gefühlte fünfhundertdreiundachtzig Kirchen in Palermo – von außen besichtigt haben wir jedoch nur die Kirche San Domenico.
Wie ein Gebäude, das man zwecks Straßenbau in der Mitte einfach auseinandergeschnitten hat, wirkt das Stadttor Porta Felice – dieses wurde aber tatsächlich in Form von zwei getrennten Gebäudeteilen erbaut. Es befindet sich am zum Hafen gelegenen Ende der Corso Vittorio Emanuele.
Da wir noch am selben Abend wieder ablegten und nach Cagliari auf Sardinien aufbrachen, war der Ausflug nach Palermo an dieser Stelle bereits zu Ende.
Der Tag endete, wie er begonnen hatte: Mit einem fulminanten Farbschauspiel am Himmel.
Cagliari auf Sardinien
Am nächsten Morgen erwachten wir dann mit Wahnsinns-Ausblick vom Schiff aus in Cagliari – ebenfalls ein Ort, den wir schon einmal auf einer Reise besucht hatten. Unseren zweiten Besuch ließen wir daher entsprechend ruhig angehen und wanderten gemütlich durch die Straßen. Der Aussichtspunkt bei der Bastione San Remy, den wir bereits kannten, musste aber einfach noch auf die Sightseeing-Liste.
Nach dem anstrengenden Aufstieg (kleine Übertreibung) knurrten unsere Mägen und wir taten unser Bestes, um ein möglichst authentisches, nicht-touristisches kleines Lokal zu finden. Ich denke, es ist uns geglückt, aber in all der Aufregung hatte ich mir den Namen nicht notiert.
Cagliari sollte definitiv bei einem Sardinien-Urlaub auf jeder To-Do-Liste stehen.
Dinner im Séparée – Admiral’s Club
Für den Abend stand auf der MS Astor für uns noch ein kleiner Programmpunkt an, auf den ich mich bereits freute: Neben dem großen Speisesaal auf dem Schiff, in dem jeden Abend zu zwei Uhrzeiten das Dinner serviert wird, gibt es die Möglichkeit, ohne Aufpreis ein Abendessen im Séparée zu buchen.
Hatte ich noch im vorigen Post geschrieben, dass ich von der Kulinarik nicht so einhundertprozentig überzeugt war, muss ich nun feststellen: Die Speisen im Séparée „Admiral’s Club“ sind eindeutig besser als die im normalen Abendmenü. Während wir bei Tisch saßen, zogen die Wellen des weiten Meeres an uns vorbei – wir befanden uns auf der vorletzten Etappe der Reise, auf dem Weg nach Olbia.
Auf zur letzten Etappe: Olbia im Norden Sardiniens
Olbia – klingelt da vielleicht bei dem ein oder anderen langjährigen Blogleser noch etwas? Im Jahr 2013 waren wir mal für eine knappe Woche auf Sardinien unterwegs und erkundeten die Costa Smeralda. Das Besondere an dieser Reise: Sie war ein Geschenk von Phil und bis zuletzt verriet er mir nicht, wo es hingehen sollte. Mit einem für alle Eventualitäten gepackten Koffer standen wir vor über drei Jahren an der großen Abflugstafel am Münchner Flughafen und ich durfte raten, welches unser Ziel war.
Den letzten Tag unserer Reise wollten wir bewusst ruhig angehen lassen. Nach vielen interessanten Zielen waren wir mittlerweile doch schon ein wenig ausgelaugt – auf einer Kreuzfahrt sollte man definitiv nicht jeden Tag das volle Touri-Programm fahren.
Wie auch bereits in Cagliari war es in Olbia untersagt, sich am Hafen frei zu bewegen. Dafür gab es vom Hafen bereitgestellte, kostenlose Shuttle-Busse, welche die Anlegestelle von Schiff zu Schiff abfuhren und schließlich alle zum Ausgang des Hafens brachten. Von dort gab es weitere (andere) Shuttle-Busse ins Stadtzentrum von Olbia (ca. 20 Minuten zu Fuß).
Klang ganz gut, allerdings fuhr der Shuttlebus mehrmals an unserem Schiff einfach vorbei. Irgendwann nach einer guten halben Stunde erwischten wir dann doch mal einen, dessen Fahrer am nächsten Schiff aber erstmal eine fünfzehn-minütige Pause einlegte. Kein Wunder, die letzten zehn Meter waren sicher auch sehr kräfteraubend gewesen.
Kurzerhand stiegen wir also aus und spazierten unerlaubterweise gemütlich die drei Minuten bis zum Hafenausgang. Hat keinen interessiert.
Da wir nun genug von Bussen hatten, nahmen wir auch den zwanzigminütigen Fußweg nach Olbia in Kauf. Die Stadt ist nett, viele der Geschäfte wirken aber, als wären sie eigens für Kreuzfahrttouristen aufgestellt worden.
Ein paar schöne Gässchen zum Hindurchschlendern fanden wir aber ebenfalls vor.
Später, auf dem Rückweg zum Schiff, kamen wir durch Zufall an der Haltestelle der Shuttlebusse vorbei – diesmal klappte es auch tatsächlich, wir warteten keine fünf Minuten auf die Abfahrt.
Nach dem Durchqueren des Hafenterminals entschieden wir uns aber nochmals für den unerlaubten Fußweg, übrigens nicht als einzige.
Der letzte Abend der Reise wurde mit einem Sektempfang an Deck zelebriert, während das Schiff bereits aus dem Hafen auslief und Richtung Genua aufbrach.
Farewell, MS Astor! Ausschiffung in Genua
Im Morgengrauen schepperten unsere Wecker, sodass wir noch fertig zusammenpackten und unser letztes Frühstück an Deck genossen. Die Sonne war gerade erst hinter ein paar sanften Bergen hervorgekrochen – die Reise war zu Ende.
Aufgrund der vor uns liegenden, etwa achtstündigen Heimfahrt ließen wir Genua schweren Herzens links liegen – ich bin mir aber sicher, diese Stadt ist ebenfalls einen Besuch wert.
Vielen Dank an die MS Astor für die Einladung zu dieser Reise.
Wunderschöne Bilder!
Vielen Dank, T.!
Das sind so schöne Urlaubsbilder. Vor allem bei diesem schmuddeligen Dezemberwetter sind sie eine echte Wohltat für das Auge!
Viele Grüße Bianca
http://ladyandmum.blogspot.de