Auf einer so kurzen Reise von nur fünf Tagen kommt das Ende leider noch schneller in Sicht, als bei längeren Trips. Zwar stand noch der Seetag vor dem Abreisetag an und auch am letzten Tag sollte es erst am Abend zurück nach Hause gehen – trotzdem war hier schon mehr als die Hälfte der Reise vorüber.

Der Vorteil an diesem Tag war, dass man sich komplett entspannen konnte, denn logischerweise steht an einem Seetag natürlich kein Landgang an.

Seetag: Die Seacloud II und ein wunderschöner Sonnenuntergang auf See

Die Zeit konnte an Bord also dazu genutzt werden, sämtliche bisher noch unerkundete Winkel auszukundschaften. Zum Beispiel hatte ich an den vorigen Tagen überhaupt nicht bemerkt, dass es Nachmittags eine Runde Tee, Cookies und Obst gab, weil wir zu dieser Uhrzeit schon immer von Bord gerannt waren, um noch ein paar Bilder an Land zu knipsen.

Das Highlight des Tages war wohl die Durchsage des Kapitäns am Nachmittag, dass backbord Wale gesichtet wurden. Gottseidank hatte ich dank ein paar Stündchen auf Phils Segelboot eine Ahnung, wo sich Backbord befindet und hechtete rechtzeitig zur korrekten Schiffsseite. Leider waren die Wale für brauchbare Bilder zu weit weg und zu weit unter Wasser (wo sie nun mal auch hingehören) – aber ihr seht das Problem. ;)

Anschließend nahm ich meinen Lieblingsplatz auf dem Sonnendeck auf einem der Daybeds ein, einerseits um die Sonne zu genießen, andererseits um leichte Seekrankheitsanflüge einzudämmen. Die anderen Passagiere taten es uns größtenteils gleich.

Anschließend konnten wir wohl einen der schönsten Sonnenuntergänge überhaupt beobachten. Ich glaube, das sage ich bei jedem Sonnenuntergang, den ich hier auf dem Blog poste. Aber der hier war wirklich unglaublich, weil die Sonne direkt über dem Wasser unterging und am Horizont gigantisch groß wirkte. Wahnsinn. Über “Ooohs” und “Aaahs” waren auch zynische Kommentare unserer Mitpassagiere zu hören, die belustigt beobachteten, wie 99% der übrigen Mitreisenden gefühlte dreihundert Fotos knipste. Von außen muss das zugegebenermaßen leicht komisch gewirkt haben, wie die ganze Reeling voll von fotografierenden Menschen war.

Nachdem wir uns vom pink-orangenen Himmel losgerissen hatten, hübschten wir uns noch ein wenig für’s Abendessen auf. Ich freute mich riesig, denn die vorherigen Menüs an Bord waren alle unglaublich gut. Leider hatte ich mir auch das Knipsen der Fotos für diesen Tag aufgespart. Leider deshalb, weil ich mich nach der Vorspeise auf die Suite verabschieden musste. Wie übrigens mehr als 2/3 meiner Mitreisenden. Seekrankheit ist schon was Gemeines. Am nächsten Morgen ging übrigens das Gerücht herum, nur fünf Gäste hätten es bis zum Nachtisch durchgehalten.

Ich hätte euch an dieser Stelle gerne weitere Fotos gezeigt, aber das eine hier muss an dieser Stelle genügen. Auch die Crew war wirklich klasse – zum einen gibt es Reisemedizin rund um die Uhr an der Rezeption, zum anderen wurde uns der Hauptgang auf unsere Kabine gebracht. Nachdem es mir später wieder ein wenig besser ging, konnte ich so das Essen noch nachholen. Wirklich sehr aufmerksam und man scheint definitiv nicht allein zu sein.

Gran Canaria – der letzte Tag der Reise

Auch wenn ich es unglaublich schade fand, dass die Reise nun schon wieder vorbei war, freute ich mich nach dem Debakel des vorigen Abends doch ein wenig, endlich wieder dauerhaft festen Boden unter den Füßen zu haben. Der erste Weg führte uns nach dem doch wehmütigen Verlassens der Seacloud II an den Strand “Las Canteras” westlich des Hafens von Las Palmas.

Der Strand ist irre lang und hellsandig, außerdem hat man Sicht auf die hügelige Landschaft der Insel. Wenn ich nochmal nach Gran Canaria kommen sollte, würde ich definitiv nochmal an diesen Strand kommen.

Allerdings wollten wir nicht den ganzen Tag am Strand vertrödeln, also zogen wir los und versuchten noch ein paar Sehenswürdigkeiten zu finden. Super ist übrigens ein Bus (es gibt zweierlei Bus-Arten: Die “Guaguas”, die innerhab der Stadt verkehren, sowie Busse, auf denen “Global” steht – diese fahren eher zu weiteren Zielen, zum Beispiel zum Flughafen), um vom Hafen ins Stadtzentrum von Las Palmas zu gelangen.

Vor allem die Kathedrale Santa Ana auf dem gleichnamigen Platz und das gegenüber stehende Rathaus war Ziel unserer Tour durch Las Palmas. Hinter der Kathedrale findet man noch das Casa de Colón, in dem sich ein Kolumbus-Museum befindet. Wie an vielen Orten ist man hier unglaublich Stolz darauf, dass Kolumbus anno dazumals in diesem oder jenem Haus zu Gast war. Auch auf San Sebastián ist man sich sicher, dass Amerika mit dem Wasser der Insel La Gomera getauft wurde.

Irgendwann war es dann so weit und wir mussten den Heimweg antreten. Am Flughafen kann ich die Lounge (“Sala Galdos”) empfehlen: Hier gibt es nicht nur eine recht großzügige Auswahl an Essen und Getränken, sondern auch einen Blick auf’s Vorfeld und – man halte sich fest – sogar auf’s Meer.

Pünktlich zum Boarding stellten wir uns die Frage: Sitzen wir eigentlich auf der richtigen Seite im Flugzeug, um den Sonnenuntergang zu fotografieren? Tja, Bloggerprobleme eben. Wie ihr seht, saßen wir goldrichtig. Ein Urlaub voller bomastischer Sonnenuntergänge hätte nicht treffender ausklingen können…

Reise auf Einladung der Sea Cloud Cruises