Oft sind wir schon verzweifelt auf der Suche nach der richtigen Foto-Location. Haben dies und das probiert, aber manchmal will das Licht nicht passen, oder die Farben sehen nicht harmonisch zueinander aus.

Auf grüne Wiesen im Hintergrund kann ich beispielsweise gern verzichten, ich finde, die passen oft einfach nicht ins Bild und wirken, als hätte man sich mal eben irgendwo hingestellt und lieblos drei Fotos geknipst. Klar, das kann auch anders aussehen, aber die spontane Location-Suche kann oft frustrierend sein.

Genauso als störend empfinde ich Autos, Straßenschilder oder Baustellenkrempel wie Zäune oder Kräne. Denen kann ich eher wenig Ästhetik abgewinnen. Lieber mag ich dagegen Hintergründe, auf denen nicht so viel los ist – die ruhiger wirken und den Fokus auf das Outfit lenken.

Diesmal haben wir glücklicherweise sofort einen passenden Fotohintergrund entdeckt. Als ich mit Vicky diese Fotos gemacht habe, ist mir nämlich mal wieder klar geworden, dass es gar nicht so wirklich darauf ankommt, was im Hintergrund zu sehen ist.

Nein, die Lichtstimmung ist viel essentieller.

“Masters worry about light”

Vor einigen Jahren, als ich mich zum ersten Mal intensiver mit Fotografie beschäftigt habe, las ich irgendwo einen weisen Spruch, der sich im Laufe der Zeit wirklich bewahrheitet hat: “Amateurs worry about equipment, professionals worry about money, and masters worry about light.”

Licht kann man im Nachhinein nur schwer in ein Bild hineinbringen, da hilft auch keine stundenlange Post-Production. Die Lichtstimmung ist so wichtig, und ich bin wahrlich kein Profi – aber ich finde, hier passt sie wirklich total gut und wirkt einfach herrlich sanft. 

Es lohnt sich also doch, früh aufzustehen und das frühe Morgenlicht auf Fotos zu bannen. Genauso verhält es sich auch mit dem Licht zum Sonnenuntergang: Das goldene Licht der tiefstehenden Sonne zaubert meiner Meinung nach einfach ein besonderes Flair ins Foto. Vicky hat das wirklich perfekt auf den Fotos eingefangen.

Auf den Bildern trage ich eines meiner neuen Business-Kleider: diesmal von René Lezard, ein Label, das ich bisher noch nicht in meinem Schrank hatte – aber Phil schwört auf die Anzüge der Marke und hat mich auf den Geschmack gebracht.

Dazu meine herzallerliebste Karl Lagerfeld Tasche und den grandiosen Spitzenmantel aus der Frühjahr/Sommer 2016 Kampagne von Sisley. Ich hatte mich im Showroom schockverliebt und musste diesen Mantel einfach für euch shooten. Als italienische Marke hat das Label Sisley passenderweise die italienische Sängerin Anne Dyer (“Skin”) der Rock Band Skunk Anansie engagiert. Entstanden sind dabei recht laute, auffallende Fotos – der Mantel wurde in der Imagekampagne vollkommen anders in Szene gesetzt, als in diesem Post. Ich finde es richtig toll, wie unterschiedlich Inspirationen sein können und wie verschieden ein und dasselbe Kleidungsstück aus verschiedenen Perspektiven und Blickwinkeln wirken kann.

So, und nun habe ich mir fest vorgenommen, mich mal wieder mehr mit der Fotografie auseinanderzusetzen, ein paar neue Kniffe zu lernen und auch mal für tolle Bilder früh aufzustehen. Mal sehen, ob das auf meinem nächsten Trip in die Berge klappt – was könnte schöner sein, als schneebedeckte Gipfel vor leuchtend rosa Morgenhimmel? Mal sehen, ob sich meine Vorstellungen auch in die Realität umsetzen lassen.

ENGLISH – Wearing the iconic lace coat from Sisley’s Spring/Summer 2016 campaign was a great opportunity. Regarding the pictures, I am so happy how nicely the light setting turned out – Vicky really is a talented photographer and I am glad to work with her every time.

Fotos: Vicky

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