Wie ihr vielleicht im ersten Teil meines großen Kreuzfahrt-Berichts gelesen habt, hatten wir in Venedig wirkliches Glück mit dem Wetter – den ganzen Tag hatte es offenbar in der Lagunenstadt geschüttet (konnten wir nachvollziehen, ein paar hundert Kilometer weiter weg auf der Autobahn war’s auch nicht besser), aber bei unserer Ankunft am späten Nachmittag verzogen sich sämtliche Wolken. Ravenna liegt jetzt nicht unglaublich weit von Venedig entfernt, daher hatten wir schon Angst, dass es wieder regnen könnte.

Saft & mein Outfit für’s Frühstück auf unserer Veranda

Das erste Frühstück auf der MS Europa 2

Ich glaube sogar, früh morgens gab es noch einen Wolkenbruch – aber als wir uns zum Frühstück begaben (das erste Frühstück auf dem Wasser!), war es nur noch bedeckt. Und nicht kalt! Immerhin kam ich aus dem kalten, regnerischen Deutschland, wo sich schon der Herbst frühzeitig eingenistet hatte. Mit einer dünnen Bluse und einer Jeans war ich jedenfalls bestens gewappnet. Meinen Tag startete ich übrigens schon vor dem Frühstück: Auf der MS Europa 2 ist in allen buchbaren Tarifen die Minibar inklusive. Sehr stressfrei – und sie wird zweimal täglich aufgefüllt. Gerade auf einem Schiff kann man ja schlecht in den Supermarkt um die Ecke laufen, sondern müsste sich bei Nichtvorhandensein einer Minibar erst etwas auf’s Zimmer kommen lassen, oder sogar an einer der Bars etwas bestellen. Fände ich jetzt eher ungemütlich. So habe ich mir jeden Tag vor dem Frühstück einen leckeren Saft gegönnt: Ich finde, da fühlt man sich gleich fit (ihr müsst vielleicht noch wissen, dass ich absolut keinen Kaffee mag, höchstens dreimal im Jahr wenn ich gar nicht in die Gänge komme).

Das Restaurant Weltmeere

Täglich wird übrigens jedem Passagier ein Info-Blatt mit dem Tagesprogramm, Stadtplan, Wetterbericht (22° und leicht bewölkt) und anderen nützlichen Hinweisen zugestellt. Dieses Programm führte ich mir beim Frühstück gleich einmal zu Gemüte: “Ravenna, Stadt der Mosaike” lautete da eine große Überschrift. Soso – wieder etwas dazu gelernt. Ravenna wäre jetzt ehrlich gesagt nicht unbedingt ein Ziel gewesen, das ich mir für einen zweiwöchigen Urlaub ausgesucht hätte. Daher war ich umso gespannter, einen Ort kennenzulernen, den ich ohne diese Kreuzfahrt vermutlich nie entdeckt hätte. Kurzum – nachdem Frühstück im “Weltmeere”-Restaurant verließen wir zum ersten Mal seit dem gestrigen Abend das Schiff, um auf die Suche nach besagten Mosaiken zu gehen.

Landausflug: Auf der Suche nach Mosaiken in Ravenna

Da der Hafen von Ravenna ein Stückchen von dem Stadtzentrum mitsamt Sehenswürdigkeiten entfernt liegt, brachte uns ein Shuttlebus (natürlich exklusiv für Schiffspassagiere organisiert), der halbstündlich verkehrt, in die historische Altstadt. Dort angekommen, schlenderten wir zuerst ein wenig planlos durch die Gegend. Mosaike fand ich nur sporadisch – manche Straßenschilder waren mit Mosaiken verziert. Aber um Ravenna als Stadt der Mosaike zu bezeichnen – hm, da fehlte mir noch was. Bis wir an der Piazza Arcivescovano vorbeikamen und wir uns plötzlich etwas doof vorkamen, dass wir die Mosaiken außerhalb der Gebäude gesucht hatten. Natürlich befinden sich diese meist auf Fußböden, Decken oder Wänden verschiedener Kirchen, Baptisterien oder Mausoleen.

Und hier folgt nun mein ultimativer Tipp für alle, die in Ravenna nicht viel Zeit haben, trotzdem viel sehen möchten, zu Fuß unterwegs sind, aber keine plattgelaufenen Füße riskieren möchten: Besorgt euch ein Kombi-Ticket für 9,50€ (8,50€ für Studenten) an einer der folgenden Sehenswürdigkeiten:

• Basilica die Sant’Apollinare Nuovo (1)
• Battistero Neoniano / Battistero degli Ortodossi (2)
• Mueso Arcivescovile (3)
• Basilica di San Vitale (4)
• Mausoleo di Galla Placidia (5)

Die Eintrittsgelder für all diese fünf UNESCO-Weltkulturerbe Stätten sind in diesem Ticket enthalten. Es ist auch mehrere Tage gültig, falls ihr doch mehr Zeit in der Stadt habt. Wir haben es geschafft, innerhalb von einer paar Stunden ganz gemütlich alle fünf Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Wenn ihr einen Blick auf einen Stadtplan werft, seht ihr nämlich, dass Nummer 2 und 3 sowie Nummer 4 und 5 sich jeweils direkt nebeneinander befinden. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass wir uns das Museum nur flüchtig angesehen haben, weil es unser letzter Stopp war und uns langsam der Magen knurrte. Nun also – auf auf, die Mosaike warteten schon!

Basilica di Sant’Apollinare Nuovo und Battistero Neoniano

Im Inneren des Baptisteriums

Basilica di San Vitale und Mausoleo di Galla Placidia

Basilica di San Vitale – grandiose Mosaiken über dem Altar

Mosaike im Mausoleum

Kurzum – Ravenna ist eine sehr interessante Stadt! Nichtsdestotrotz waren wir nach der Stadtbesichtigung ein bisschen platt und liefen zurück zum Shuttle-Bus.

Abendoutfit & Restaurants auf der MS Europa 2

Nachdem wir uns am Vortag unser Abendessen auf die Suite bestellt hatten, war ich übrigens auch sehr gespannt darauf, eines der Schiffs-Restaurants auszuprobieren. Bei sieben Möglichkeiten für ein Dinner bietet es sich bei einer einwöchigen Kreuzfahrt natürlich an, jeden Tag ein anderes Restaurant auf dem Schiff auszuprobieren. Genau so hatten wir das auch geplant und starteten mit dem “Sakura”. In dem japanischen Restaurant gibt es vor allem Sushi – mit einer Karte, die neben wohlbekannten Makis wie Avocado oder Lachs auch ausgefallenere Gerichte anbietet, wie beispielsweise Aal. Wir ließen uns aus absoluter Entscheidungsunfreudigkeit ein Menü zusammenstellen, das ein bisschen von allem beinhaltete.
Zu guter Letzt gibt’s noch mein Outfit für den Abend – das Kleid kennt ihr ja bereits (hier und hier). Dazu trage ich übrigens mein neues Taschenschätzchen von Rebekka Minkoff! Im Nachhinein betrachtet war das Sale-Schnäppchen der absolut perfekte Begleiter für jeden Landausflug – gut, dass es noch einen Tag vor der Reise ankam! Ich hoffe, der zweite Teil hat euch gefallen.

Alle weiteren Posts verlinke ich in dem Schlagwort MS Europa 2! Noch viele weitere Beiträge folgen demnächst.

Vielen herzlichen Dank an Hapag Lloyd und die MS Europa 2 für die Einladung zu dieser Reise!
Alle Bilder in diesem Post sind von Phil oder mir fotografiert.