In meinem letzten Post habe ich euch auf eine kleine Shopping Tour in Madrid rund um die Calle de Serrano mitgenommen. Diesmal entführe ich euch auf eine kleine Stadtführung – los geht’s auf dem Mercado San Miguel.

Dieser ist jedoch kein offener Markt, wie man ihn heutzutage noch von Wochenmärkten kennt, sondern sitzt inmitten einer großen Markthalle aus Eisen. Eine ähnliche Konstruktion dürfte heutzutage nur noch schwer zu finden sein, denn meines Wissens nach ist sie eine der wenigen, die bis in die heutige Zeit überlebt hat. Als richtige Markthalle kann man die Ansammlung von kleinen Ständen eigentlich nicht bezeichnen – eher findet man hier Feinkost und spanische Spezialitäten, die man direkt vor Ort verzehren oder mit nach Hause nehmen kann. (Für die Münchner unter euch: der Mercado San Miguel lässt sich mit der Schrannenhalle vergleichen.)

Nachdem wir dort einige Leckereien gekostet haben, ging es frisch gestärkt auf eine Tour durch die Altstadt von Madrid. Besonders schön finde ich in dieser Stadt, dass sehr viele Geschäfte, Bars oder kleine Gasthöfe sehr alt und damit sehr typisch sind, sodass einige Läden ohne große Renovierungen bis heute noch genauso dastehen, wie vor hundert Jahren. Auf unserer Stadttour kamen wir auch unter anderem am Plaza Mayor vorbei, der früher einer der wichtigsten Plätze in Madrid war – er existierte bereits im 15. Jahrhundert. Damals wurden dort zum Beispiel Stierkämpfe ausgetragen oder Theaterstücke aufgeführt. Dorthin kommt man vom San Miguel kommt man über den “Bogen der Messerschleifer” (Arco de Cuchilleros, einer der vielen Zugänge zum Plaza Mayor). In seiner Geschichte hatte dieser Platz immer wieder großes Pech, da mehrere große Brände die Gebäude oft zu großen Teilen zerstörten.

Ein anderer großer Platz in Madrid ist die Puerta del Sol – hier befindet sich der Null-Kilometerstein, von dem aus alle Entfernungen anderer Städte zu Madrid gemessen werden. Zur Weihnachtszeit war dort ein gigantisch großer, goldener “Weihnachtsbaum” aus Metallstäben aufgestellt, der nachts unheimlich schön beleuchtet war. Die Puerta del Sol liegt direkt an der Calle Mayor und hat vor allem zum Jahreswechsel eine bedeutende Rolle: An der Casa de Correos befindet sich eine große Uhr, die am Silvesterabend auch im Fernsehen übertragen wird, und pünktlich um Mitternacht isst man bei jedem Glockenschlag eine Weintraube. Keine leichte Aufgabe, wie man mir sagte – ungeübte haben wohl nach dem letzten Glockenschlag meist noch ein paar Trauben in der Hand… Außerdem befindet sich hier der “El Oso y el Madroño”, der Bär mit dem Erbeerbaum – eines der Wahrzeichen der Stadt Madrid.

Vorbei am Teatro Real (vor dem Opernhaus war hier eine Eisfläche zum Eislaufen aufgebaut) liefen wir weiter zum Palacio Real und der gegenüberliegenden Kathedrale Santa María la Real de La Almudena. Möchte man in den Palacio Real, sollte man entweder möglichst früh da sein oder viel Geduld mitbringen, als wir daran vorbeikamen war die Warteschlange sehr, sehr lang…

Zurück ging es ebenfalls zu Fuß zu unserem Hotel an der Gran Vía, die auch zugleich der letzte Halt meines kleinen Stadtrundgangs mit euch ist. Das hat mir wirklich an Madrid gefallen – die Stadt ist fußläufig sehr gut erkundbar. Ich hoffe, ich konnte euch einen schönen Einblick in die Stadt geben – die nächste Tour auf die ich euch mitnehmen möchte, wird sehr schmackhaft: In meinem nächsten Blogpost erzähle ich euch über die besten Tapas!

Fotos © Cornelia Schuhbauer & Philip Klever
Vielen Dank an Turespaña für diese Reise nach Madrid!