Karibik #4: I’m in Miami, Bitch!
Erinnert ihr euch an meinen vorigen Blogpost? Mitten in der Nacht hatten wir uns zum Flughafen begeben, um von Santo Domingo nach Miami zu fliegen. Wie angekündigt verbrachten wir dann einen einzigen (viel zu kurzen) Tag in Miami. Meine erster Besuch in den USA! Fühlte sich ähnlich spektakulär an wie der erste Schritt auf dem Mond, oder so (nur Spaß, nur Spaß…).
Ihr fragt euch sicher, wie es überhaupt dazu kam, dass wir nur einen einzigen Tag in Miami verbringen würden? Tja, folgendermaßen: Saint Martin stand bei Phil ganz hoch im Kurs, da hier einer der spektakulärsten Flughäfen der Welt steht. Und auch die Fotos, die Google bei der Suche nach Saint Martin ausspuckt, sprechen Bände: Tolle Strände, tolle Insel. Der Plan stand also: Wir machen einen Ausflug nach Saint Martin.
Von der Dom Rep aus kommt hier nur Fliegen in Frage. Allerdings ist es irre teuer, direkt von Santo Domingo (SDQ) nach Saint Martin zu fliegen.
Durch Zufall fanden wir aber heraus, dass Flüge nach Miami dagegen recht günstig waren und man ebenso günstig von Miami nach Saint Martin kommt. Da war also schnell gebucht: Mit Miami als Stopover sollte es zum Princess Juliana Airport gehen. Und wenn man schon mal da ist, plant man die Flugzeiten natürlich so, dass man auch noch Miami anschauen kann, eh klar, oder? :D
Für einen Tag haben wir uns also extra das ESTA-Visum geholt. Sonst hätten wir ja den Flughafen nicht verlassen dürfen…
Der Flughafen von Miami ist, wie ich den Eindruck hatte, heillos überfordert mit all den Menschen. Wir warteten Ewigkeiten an der Ausreise, an der Passkontrolle und an allen Stellen, an denen man hätte warten können.
Erst schien es den Tag über bewölkt zu bleiben, aber nachdem wir nach knapp 2 Stunden endlich den Boden außerhalb des Flughafens betraten, erwartete uns strahlender Sonnenschein. Demnach war mein Outfit etwas unangemessen, jedenfalls schien der Rest der weiblichen Bevölkerung generell nur in Bikini und Shorts durch die Gegend zu laufen – aber immerhin hat mich die lange Hose vor einem Sonnenbrand an den Beinen bewahrt.
Ocean Drive & South Beach Miami
Unsere erste Anlaufstelle war natürlich der Ocean Drive und der South Beach. Also schnappten wir uns einen Bus und fuhren vom Flughafen in die Stadt. Ja, mit dem Bus: Für knapp 3 Dollar kommt man nämlich direkt zum South Beach (Lincoln Road). Und das geht auch nicht schneller als mit dem Taxi, jedenfalls fuhren wir nur eine gute halbe Stunde.
Gut, dass Phil schon mal hier gewesen ist: So konnten wir uns viel schneller orientieren, als wenn wir beide verwirrt in einen Stadtplan gestarrt hätten. Daher ließ ich mich einfach mal durch die Stadt führen.
Vor allem die Art Déco Bauten machen schon richtig was her. Auf den Straßen sind zudem einige schicke Flitzer unterwegs. Da weiß man gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Den männlichen Besuchern fällt das vermutlich einfacher: Frauen sieht man hier grundsätzlich nur im Bikini-Oberteil plus Hotpants. Ich fühlte mich plötzlich richtig spießig.
Miami Marina
Wir blieben nicht allzu lange am Strand, da wir a) nicht so viel Zeit hatten, b) auch in Saint Martin tolle Strände auf uns wartete und wir c) auch noch mehr von der Stadt anschauen wollten.
Weiter ging’s also zu der/einer Marina mit schicken Yachten. Ja, da hätte ich mir auch gern eine ausgesucht. Oder alternativ eine Runde auf dem Jet Ski gedreht, denn langsam wurde es gigantisch warm in den viel zu langen (und für Miami damit auch zu spießigen) Klamotten. ;)
Unsere Rettung war letztendlich Subway. Wie typisch für Amerika kauft man sich hier einen Becher und darf ihn so oft nachbefüllen, wie man möchte. Über die Sinnhaftigkeit, wieso man Unmengen an zuckerhaltigen Getränken in sich hineinschütten möchte, habe ich mir keine Gedanken gemacht – es gibt allerdings auch Wasser.
Für Downtown Miami hatten wir leider nicht genug Zeit, da wir um 16.15 Uhr schon wieder boarden mussten, aber der Ocean Drive und der South Beach sowie das Art Déco Viertel allein waren die Reise auf jeden Fall schon wert. Den Rest schau ich mir dann beim nächsten Besuch an.
Schweren Herzens schlenderten wir also noch ein wenig über die Lincoln Road und die Collins Avenue (hier hätte man richtig gut shoppen können!) und machten uns dann auf den Rückweg.
Flug von Miami nach Saint Martin
Da die Sache mit dem Bus ja bei Hinweg so einwandfrei funktioniert hatte, probierten wir den Rückweg mit der gleichen Taktik zurückzulegen.
Der Plan ging allerdings nicht auf. Nachdem er nach 20 Minuten endlich erschien (hier waren wir noch entspannt, wir hatten schließlich massig Puffer eingeplant), konnte es endlich losgehen. Dann geschah ungefähr alles, was bei einer Busfahrt hätte passieren können: Leute die für ihre Kumpels, die erst fünf Minuten später aufkreuzen, den Bus aufhalten. Leute, die beim Bezahlen zu jedem Cent-Stück eine ellenlange Geschichte erzählen müssen. Tausend rote Ampeln. Rush Hour. Wir bewegten uns gefühlt mit drei Zentimetern pro Stunde vorwärts und irgendwann reichte es uns, wir waren vor Aufregung, den Flug zu verpassen schon schweiß gebadet.
Also stiegen wir aus, schnappten uns das nächstbeste Taxi und der Fahrer gab gottseidank alles. Die Security und Ausreise geht bedeutend schneller als die Einreise, wir waren gefühlt den gesamten Weg gerannt und schnauften am Gate erstmal durch.
Da waren wir in dem Moment aber die einzigen. Wieso, dämmerte uns dann: Offenbar hatte es irgendwo auf dem Flughafen einen Unfall gegeben, bei dem ein Kerosin-Laster in die Luft geflogen ist. Scheinbar war zum Glück niemand verletzt, aber alle Flüge waren nun gecancellet oder verspätet.
Nochmal Glück gehabt: Unser Flug war nicht betroffen, und außer einer Verspätung stand nun nichts mehr unserer Weiterreise entgegen. Was für ein Tag!
Am Abend kamen wir dann auf St. Martin an – der erste Eindruck erwies sich schonmal als traumhaft, aber trotzdem hatten wir keine Energie mehr, uns mehr als unser Hotelzimmer anzusehen, und fielen todmüde ins Bett. Bilder und den Bericht zu St. Martin gibt’s dann (nach meiner Zeitzone) morgen – freut euch darauf, es ist wunderschön!
PS: Ich sitze gerade am Maho Beach, während ich diese Zeilen tippe. In einer winzigen Ecke direkt am Wasser habe ich ein Fleckchen Schatten gefunden, neben mir fliegt alle paar Minuten mit großen Getöse ein Flieger vorbei. Mehr dazu im nächsten Post…
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