Portugal #4: Tagesausflug nach Lissabon
Nach dem wirklich interessanten und wunderschönen Besuch in Lissabon gestern haben wir heute unseren letzten Tag am Pool unseres Hotels und den Abend dann noch in Albufeira genossen.
Die Fahrt nach Lissabon mit unseren winzigen Hyundai dauerte knapp 3 Stunden. Wir fuhren in aller Herrgottsfrühe los, damit wir in keinerlei Berufsverkehr kommen konnten und zum anderen auch genug Zeit in Lissabon hatten. Schließlich ist die Stadt riesig, erstreckt sich über sieben Hügel und wir hatten einiges auf die “Unbedingt anschauen!”-Liste geschrieben.
Phil hat sich übrigens total verausgabt – seinen tollen Artikel über Lissabon könnt ihr hier lesen.
Überquert man die gefühlte 1:1-Kopie der Golden Gate Bridge – die Ponte 25 de Abril – befindet man sich schon beinahe im Zentrum von Lissabon. Die Brücke führt übrigens über den Rio Tajo, welcher wiederum in den Atlantik mündet.
Unsere erste Anlaufstelle war der Torre de Belém, wo wir auch unseren Wagen parkten. Das Abstellen des fahrbaren Untersatzes gestaltet sich in Städten ja bekanntermaßen schwierig und ist nicht unbedingt super günstig.
Monumental ragte der Torre vor uns in die Höhe, ein stiller Zeitzeuge von allerhand historischen Ereignissen: Diverse Entdeckungsfahrten auf See wurden von hier gestartet. Zugleich mag er wohl als Sinnbild gesehen werden für die blühende Seefahrerzeit im 16. Jahrhundert.
Man sieht förmlich noch die alten Handelsschiffe aus aller Welt hier anlegen, auch die Händler mit exotischen Waren kann man sich bildlich vorstellen: Portugal in der Blüte der Kolonialzeit. Ein zweiter, gegenüber erbauter Turm wurde bei einem schweren Erdbeben im 18. Jahrhundert zerstört.
Von hier in die Stadt zu laufen wäre vermutlich zu weit gewesen, also bestiegen wir das wohl Lissabon-typischste Verkehrsmittel: Die Tram. Mit ihr gelangt man zum Praça do Comércio.
Man fühlt sich beinahe eingeschüchtert angesichts des gigantischen Tores Arco da Rua Augusta. Es wirkt beinahe wie der Eingang zu einer eigenen Welt. Schon springt das Kopfkino wieder an: Auf dem Praça do Comércio muss einst ein florierender Handel stattgefunden haben, schwere Holzschiffe im Hafen wurden unter regem Gewusel be- und entladen…
Ehrfürchtig schritten wir hindurch und betraten die Altstadt Lissabons, die Baixa Pombalina.
Hier befinden sich auch die beiden anderen großen Plätze in der Innenstadt, der Praça da Figueira sowie der Rossio. Unser Ziel war letzterer, denn hier endet die Tram-Linie 28, welche einen in höher gelegene Stadtviertel bringt. Wir fuhren entgegen des Menschenstroms und kamen so in den Genuss einer fast leeren Bahn. Die historischen Fahrzeuge in gelb sind vermutlich millionenfach fotografiert und auf Postkarten gebannt worden.
Wir verließen das klappernde Gefährt am Largo da Graça, wo einen der herrlichste Blick über die Stadt erwartet. Zum Beispiel vom Miradouro de São Pedro de Alcântara aus. Um den Aufstieg waren wir herumgekommen, also genossen wir jetzt den erheblich leichteren Weg bergab (bei über 30° im Schatten ein nicht zu verachtendes Detail).
Durch die Alfama ließen wir uns einfach treiben, eine Karte kann man immer noch zücken, wenn man unten angekommen ist. Ansonsten lautete die Devise: So lange wir nicht wieder bergauf laufen, sind wir schon halbwegs richtig. Klappte prima! Ist also ein gut gemeinter Tipp. Die winzigen Straßen auf der Karte zu entziffern ist vermutlich anstrengender. Ohne auch den leisesten Hauch einer Orientierung kamen wir plötzlich wieder am Praça do Comércio an.
Ein höchst ungewöhnliches Bauwert stand dann noch auf unserer Liste: Ein Aufzug. Jawohl! Und zwar der Elevador de Santa Justa. Erinnert euch die Architektur nicht irgendwie an… tja… ein gewisses Gebäude in Paris? Falls ja, kein Wunder: Schließlich wurde es 1902 von einem Schüler Gustav Eiffels erbaut.
Gerne hätten wir nun noch die Abendstunden ausklingen lassen, um dann das abends/nachts äußerst belebte Viertel Bairro Alto zu erleben. Allerdings wartete ja noch der dreistündige Rückweg auf uns, alkoholische Eskapaden wären also eh nicht drin gewesen.
Leider hieß es an dieser Stelle Abschied nehmen. Den Sonnenuntergang ließen wir in der Nähe der Ponte 25 de Abril auf uns wirken, ehe wir wieder in unser Mietauto kletterten und die Heimfahrt antraten.
Jetzt werden erst noch die letzten Sachen gepackt und ab morgen oder übermorgen blogge ich dann wieder aus Deutschland. Ein schöner, eindrucksreicher Urlaub ist vorbei und ich bin jetzt doch ein wenig traurig – ich denke, ich werde Portugal auf jeden Fall noch ein paar weitere Besuche abstatten! :)
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